Beginnen möchten wir unsere Interviewreihe mit dem jungen Mainzer Unternehmen „das boep“ – kurz für „das Babyölprojekt“. Dr. Michaela Hagemann ist zuerst Mutter und dann Gründerin geworden. Ähnlich wie andere Gründer ist sie auf ein Problem gestoßen und hat eine eigene Lösung entwickelt – ihre eigene Naturkosmetikmarke, die ihren persönlichen Anforderungen an Kinderpflegeprodukte entspricht. Wir hatten die Möglichkeit, ihr einige Fragen zu stellen.
Auf Eurer Website scheint es, als wäre die Gründung von das boep reibungslos verlaufen. War es tatsächlich so? Oder gab es auch einen Punkt während der Gründung, an dem Ihr ans Aufgeben gedacht habt?
Nein, das wirkt nur nach außen so, es war eine ziemliche Achterbahnfahrt. Natürlich ist es super, dass es uns nach 3,5 Jahren am Markt noch gibt und wir so breit vertreten sind, aber erst diesen Monat habe ich mit dem tollen Erfolg unserer Sonnencreme das Gefühl, dass es rund läuft. Bisher hatten wir viel Glück, ein richtiges Händchen für Zeitpunkte und Trends und haben wahnsinnig viel Mühe in unseren Markenaufbau gesteckt – das zahlt sich jetzt aus. Ans Aufgeben haben wir bisher nicht gedacht, dafür ist das Feedback zu positiv. Es bestärkt uns darin weiterzumachen.
Du sagtest mal, Naivität und Mut gehören zum Gründen dazu. Welche Eigenschaften sollten Gründer noch mitbringen?
Entscheidungsfreude und Geduld. Die Entscheidungsfreude braucht man, denn es gibt immer etwas zu entscheiden und niemanden mehr, der einem die Entscheidung und die damit verbundene Verantwortung abnimmt. Geduld ist meines Erachtens auch wichtig, besonders wenn man eine Marke aufbauen will. Das passiert nicht von heute auf morgen, gerade in einem hochemotionalen Segment wie unserem. Wie oft ging mir alles nicht schnell genug, wurde mir flau, wenn ich mir anschaute, was der Wettbewerb alles leistete. Aber am Ende zählt nicht das schnelle Wachstum, es sind die Wiederkäufer und Weiterempfehlungen, die nachhaltig zum Erfolg führen.
Wie schaffst Du es, Familie und Unternehmen unter einen Hut zu bringen? Welche Ratschläge kannst Du speziell Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Mein Mann und ich teilen uns die Kinderbetreuung gleichberechtigt auf und unsere Eltern springen zum Glück ein, wenn ich länger verreisen muss. Ich glaube fest daran, dass beide Elternteile ihre Karriere verfolgen können, ohne dass die Kinder zu kurz kommen. Dafür müssen aber auch die Männer Abstriche machen und ihren Job nicht vorne anstellen – Frauen dürfen gleichzeitig ihre eigenen Ambitionen nicht unterordnen. Daher mein Rat: Sucht Euch einen Partner, der das was Ihr macht, ehrlich unterstützt und lasst Euch nie ein schlechtes Gewissen einreden!
Du willst mehr über das boep erfahren? www.dasboep.de